Was wir tun

Fehlerhafte zwischenmenschliche Verständigung gilt als Hauptursache für schwerwiegende vermeidbare Schadensfälle in Hochrisikobereichen. Das EISK verfolgt das Ziel, mittels der Verbreitung grundlegender zwischenmenschlicher “sicherer” Kommunikationskompetenzen diesen Schadensfällen nachhaltig vorzubeugen.

 

Unsere Mission

Das Europäische Institut für Sichere Kommunikation (EISK) richtet sich auf die nachhaltige Verbesserung einer sicheren zwischenmenschlichen Kommunikation in Hochrisikobereichen aus. Durch die Absicherung der gegenseitigen Verständigung kann die Sicherheit massgebend verbessert und Schaden vermieden werden. Diese Mission wird auf zwei Schienen verfolgt: Einerseits durch die Darbietung immerzu aktualisierter, evidenzbasierter Aus- und Fortbildungsmaterialien, und andererseits mittels der Verabschiedung praxisnaher “Safe Practice” Leitlinien für konkrete Anwendungsbereiche.

 

Unser Mehrwert

Dass die zwischenmenschliche Kommunikation in schwierigen Situationen ein gefährliches Sicherheitsproblem darstellt ist seit Jahren bekannt. Mehrere ”Tools” wurden deswegen in der Luftfahrt, im Rettungswesen und im Gesundheitswesen implementiert, um bspw. die Teamarbeit zu stärken, indem die Inhalte vermittelter Botschaften in jedem Bereich unterschiedlich standardisiert wurden (wie z.B. bei CRM oder TeamSTEPPS mit IPASS und SBAR). Die Kommunikation spielt bei diesen Ansätzen häufig eine untergeordnete Rolle. Sie ist jedes Mal situationsspezifisch anders strukturiert, und für eine nachhaltige Verbesserung des Kommunikationsrisikos haben die bisher implementierten Modelle nur mässige Erfolge gezeigt. Das Problem bleibt also bestehen.

Ein Grund dafür dürfte sein, dass bisherige Modelle die Kommunikation nicht umfassend genug behandelt haben. Häufig wird Kommunikation darin als ein “linearer” Prozess verstanden, bei dem der Fokus auf Informationsinhalte gerichtet ist, nicht aber auf den Verständigungsprozess. Der eigentliche Kommunikationsprozess, bei dem es so oft zu Fehlverständigungen kommt, bleibt dabei vernachlässigt. Auch die Annahme, dass die Kommunikation “ganz natürlich” einem einheitlichen Verständnis dient, widerspricht der kommunikationswissenschaftlichen Evidenz — in der Tat verfolgt unsere Kommunikation auch ganz andere Ziele, wie zum Beispiel Konflikte zu vermeiden, andere zu beeinflussen, oder das Gesicht zu wahren.

Der Ansatz des EISK bedient sich des reichhaltigen kommunikationswissenschaftlichen Fachwissens, um in sicherheitskritischen Bereichen nachhaltige messbare Verbesserungen zu bewirken. Neben der Standardisierung von Kommunikationsinhalten und der Digitalisierung der Kommunikationswege gilt für das EISK die absolute Priorität, mittels evidenzbasierter „sicherer Kommunikationspraktiken“ die Verständigungsprozesse zwischen allen Beteiligten situations- und berufsübergreifend fehlerresilienter zu machen. Und zwar nicht für einzelne spezifische Situationen, wir bisherige Instrumente es versucht haben, sondern als eine grundlegende Sicherheitskompetenz für alle Berufsgruppen und Anwendungsbereiche. Denn eine erfolgreiche Kommunikationspraxis geschieht zwischen allen Beteiligten, und der Prozess funktioniert überall gleich.

 

Unser Organigramm

 

Der Vorstand

  • Chefarzt und stellvertretender Leiter der Anästhesiologie am Universitätsspital Basel, Schweiz. Ehemaliger Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Geburtshilfe (SAOA). Seit 2014 Vorstandsmitglied der Vereinigung für Anästhesisten (OAA).

  • Historikerin (lic.phil.) und Pflegefachfrau, war von 2002 bis 2020 Leiterin der Patientenstelle Zürich und seit 2001 Präsidentin des Dachverbandes Schweizerischer Patientenstellen. Sie gehörte von 1998 bis 2015 dem Zürich Kantonsrat an und unterrichtet an verschiedenen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen. Sie ist Mitglied der kantonalen Ethikkommission Zürich und arbeitet in verschiedenen kantonalen und nationalen Gremien mit. Seit 2019 präsidiert sie die Schweizerische Gesellschaft für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (SQMH).

  • Seit 1986 Leiter seines eigenen Architekturbüros in St. Niklaus (Mattertal), mit Spezialisierung in den Gebieten Bauleitung Hochbau und Immobilienbewertung. Seit 1995 Mitglied im SIV (Schweizerischer Immobilienschätzterverein) und Minergie-Fachparter. Seine berufliche Leidenschaft liegt in der sanften Renovation von Walliserhäusern und Chalets, und die Erhaltung von alter Bausubstanz. Sowohl im Beruf als auch privat als Bergler liegt ihm das Thema “Sicherheit durch effektive Kommunikation” sehr am Herzen.

 

Die Bereichsleiter

  • Univ.-Dozent für Risikomanagement, Flug- und Trainingskapitän Airbus A330/340/350 ret., ehemaliger Leiter Flugsicherheitsforschung der Lufthansa AG

    Manfred Müller war über vierzig Jahre lang Flugzeugführer bei der Deutschen Lufthansa AG. Im Jahr 1992 absolvierte er eine Ausbildung zum Flugunfalluntersucher an der University of Southern California in Los Angeles. 1995 wurde er zum stellvertretenden Sicherheitspiloten der Lufthansa ernannt und im Jahre 2002 zum Leiter Flugsicherheit des Unternehmens. Seit 2010 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2020 leitete Manfred Müller die Flugsicherheitsforschung des Lufthansa-Konzerns. Ein Arbeitsschwerpunkt war ein interdisziplinäres Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, zum Thema „quantitative Ermittlung und Bewertung von Flugsicherheitsrisiken.“

    Manfred Müller beschäftigt sich seit 1995 auch mit dem Thema „Risikomanagement in der Medizin“ und entwickelt hierfür Seminare für medizinisches Personal. Seit 2002 weitete er die Seminar- und Vortragstätigkeit auf zusätzliche Branchen aus, (z.B. Bergbau, Kraftwerkstechnik, Maschinenbau, chemische Industrie).

    Manfred Müller ist seit zwei Jahrzehnten als Dozent für Risikomanagement an der Hochschule Bremen tätig. Daneben unterrichtet er am Lehrstuhl für Ergonomie an der TU-München. Seit Sommer 2020 ist er am Aufbau eines Studienfaches Patientensicherheit an der medizinischen Fakultät der TU- München beteiligt. Ab dem Jahr 2014 unterstützte Herr Müller im Auftrag der EU-Kommission europäische Forschungsprojekte zur Erhöhung der Flugsicherheit.

    Im Jahr 2020 wurde Manfred Müller für sein vielfältiges Engagement im Bereich Risikomanagement vom Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

  • FRCS, FRCP, FRCA, MD; Globaler Patientensicherheitsleader

    Professor Sir Liam Donaldson ist als globaler Vordenker für die Sicherheit im Gesundheitswesen bekannt. Er war Gründungsvorsitzender der World Alliance for Patient Safety der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die 2004 ins Leben gerufen wurde. Er ist ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der WHO. Heute ist er Beauftragter der WHO für Patientensicherheit und Vorsitzender des unabhängigen Überwachungsgremiums für das Global Polio Eradication Programme. In Großbritannien ist er Vorsitzender des Integrated Care System (ICS) für den Nordosten und Nord-Cumbria, Professor für öffentliche Gesundheit an der London School of Hygiene and Tropical Medicine, Honorary Distinguished Professor an der Cardiff University, Associate Fellow in the Center on Global Health Security im Chatham House. Bis 2019 war er zehn Jahre lang Kanzler der Newcastle University.

    Zuvor war Sir Liam von 1998 bis 2010 der 15. Chief Medical Officer für England und der Chief Medical Adviser des Vereinigten Königreichs. Während seiner Zeit in diesem historischen Amt (gegründet 1855) trug er entscheidende Verantwortung im gesamten Bereich der öffentlichen Gesundheit und Gesundheitsfürsorge. Als Chefberater des Vereinigten Königreichs in Gesundheitsfragen beriet er den Gesundheitsminister, den Premierminister und andere Minister der Regierung. Er hat wegweisende Berichte erstellt, die Gesundheitspolitik und Gesetzgebung in Bereichen wie Stammzellenforschung, klinische Führung, Qualität und Sicherheit der Gesundheitsversorgung, Kontrolle von Infektionskrankheiten, Patientenbefähigung, schlechte klinische Leistung, rauchfreie öffentliche Orte, medizinische Regulierung und Organ- und Geweberetention festgelegt haben. Er leitete zudem die Reaktion der Regierung auf die H1N1-Grippepandemie.

    Sir Liam hat über 270 Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht und ist Autor eines Standard-Lehrbuchs der öffentlichen Gesundheit, das seit fast 40 Jahren in fortlaufender Auflage erscheint, und Mitautor der Geschichte der Chief Medical Officers of England. Im Rahmen seiner beruflichen Rolle war er in Hunderten von Medienauftritten zu sehen.

    Sir Liam wurde zunächst in Birmingham zum Chirurgen ausgebildet und bekleidete anschließend Positionen in der Wissenschaft, in der öffentlichen Gesundheitspraxis und im gehobenen Management. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter 17 Ehrendoktorate, acht Stipendien von medizinischen Royal Colleges und Fakultäten und die Goldmedaille des Royal College of Surgeons of Edinburgh. Zwischen 1996 und 1999 war er Ehrenarzt der Queen. 2002 wurde er in der Neujahrs-Ehrenliste zum Ritter geschlagen.

  • Die zuständige Person für die Leitung des Bereichs “Rettungswesen” wird demnächst bekanntgegeben.

  • Die zuständige Person für die Leitung des Bereichs “Energie” wird demnächst bekanntgegeben.

  • Die zuständige Person für die Leitung des Bereichs “Krisen” wird demnächst bekanntgegeben.